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Bündnis StrukturWandeln

Der Strukturwandel im Mitteldeutschen Revier bietet eine einmalige Chance für eine sozial, ökologisch und ökonomisch nachhaltige Transformation der Region. Als Zivilgesellschaft möchten wir diesen Wandel aktiv mitgestalten – denn der Weg in eine nachhaltige Zukunft gelingt nur gemeinsam. Im Rahmen des Projekts "ZusammenWachsen – Engagiert im Revier" bauen wir ein zivilgesellschaftliches Netzwerk im Mitteldeutschen Revier auf. Wir möchten durch Beratung, Begleitung und Vernetzung starke Unterstützungsstrukturen für Engagierte schaffen und uns für einen nachhaltigen Strukturwandel in der Region einsetzen.

Leitbild | Webseite StrukturWandeln

Rückblick Netzwerktreffen „Zivilgesellschaft gestaltet Strukturwandel“

Am 13.09.2025 empfing das Bündnis StrukturWandeln knapp 30 Engagierte im Bürger- und Vereinshaus in Bad Dürrenberg beim ersten Netzwerktreffen für das Mitteldeutsche Revier. Der Tag stand ganz im Zeichen von Wissens- und Erfahrungsaustausch.

Wichtig ist es jetzt, den Fokus auf Projekte zu lenken, die Gräben überwinden!

Den Auftakt machte Bürgermeister Christoph Schulze mit einem zunächst positiven Blick auf die Zukunft von Bad Dürrenberg, denn entgegen dem Trend wächst hier die Einwohnerzahl und ein S-Bahn-Anschluss soll kommen. Wenig später aber schildert er seine tiefe Sorge wegen der polarisierten Gesellschaft und der Diskrepanz zwischen dem, was als nachhaltiger Strukturwandel verkauft und dem, was in der Region wahrgenommen wird. Die Menschen sind dem Strukturwandel gegenüber skeptisch, denn gut bezahlte Industriearbeitsplätze verschwinden. Und auch er ist skeptisch, denn von den Geldern, die für den Strukturwandel bereitgestellt werden, kommt ohne den Eigenanteil der Kommunen, der in anderen Projekten gebraucht wird, wenig in der Stadt an. Wichtig sei es jetzt, den Fokus auf Projekte zu lenken, die die Gesellschaft stärken, in dem sie Gräben überwinden und an einem Ziel arbeiten, hinter dem sich viele Menschen parteiübergreifend versammeln können. Hier könne das Bündnis StrukturWandeln einen wichtigen Beitrag leisten. 

Engagement lohnt sich!

Dr. Johannes Staemmler (BTU Cottbus-Senftenberg) brachte im Anschluss ermutigende Beispiele mit, wie sich Zivilgesellschaft bereits an vielen Orten in den Strukturwandel einbringt. Die vorgestellten und viele weitere Beispiele hat er als Autor des Buches „99 Zukunftsobjekte aus der Lausitz“ zusammentragen. Eingangs definiert er die Begriffe Zivilgesellschaft und Strukturwandel: Für Steammler zählen alle, die keine Gewinnabsichten haben, zur Zivilgesellschaft und fundamentale Änderungen als Strukturwandel - Strukturwandel beschreibt also weit mehr als den Ausstieg aus der Kohle und findet an vielen Orten statt. Für die brandenburgische Lausitz zieht er das Fazit, dass alle finanziellen Mittel nicht dazu geführt haben, dass die Mehrheit der Menschen Besserung erwartet. Vielmehr herrscht ein tiefes Gefühl der Verunsicherung. Was helfe und das Unbehagen heilen könne, sei lokales Engagement von Initiativen - selbst wenn ein Projekt nicht gelingt, ist es oft eine Bereicherung für alle, so eine seiner sechs Thesen. Seine Arbeit in der Lausitz hat gezeigt, dass es den Staat braucht, aber nicht immer, denn manches kann die Zivilgesellschaft besser und nennt die Lausitzer Perspektiven als Beispiel. Die Menschen müssen miteinander wirksam werden, zusammenarbeiten, Partnerschaften schließen, ein großes Netzwerk bilden und, so fügt er hinzu, auch die Rechtskonservativen haben das erkannt. 

Skepsis ist nicht per se schlecht, sollte aber in Motivation münden

Ausgehend von diesen Impulsen diskutierten die Teilnehmenden des Treffens den Einfluss des Strukturwandels auf ihre Vereinsarbeit in der Region: Unter den Leitthemen „Region und Zukunft", „Zusammenarbeit und Vernetzung" und „Generation und Engagement" wurde beispielsweise über die Frage „Wie können wir den Generationswechsel im Engagement gut gestalten, sodass Jung und Alt gleichermaßen Lust haben, sich einzubringen?" gesprochen.

Viele der lokal Engagierten äußerten Verständnis für die Sorgen in der Bevölkerung. Wer schon einmal einen richtigen Umbruch erlebt hat, habe keine Lust auf einen zweiten. Zugleich gab es aber auch die Ansicht, dass die Grundskepsis gegen „die da oben“ nicht nötig sei. Skepsis sei nicht per se schlecht, sie sollte aber zu Motivation und Veränderung führen. Wichtig sei es, zusammenzuarbeiten und den Kipppunkt zu erreichen, bei dem ein Gemeinwesen selbstwirksam wird.

Am Nachmittag stellten sich fünf Vereine aus der Region und ein Projekt der Martin-Luther- Universität vor – und zwar im rasanten „Pecha Kucha"- Format. Einblicke gab es unter anderem in die Arbeit des Ebenso Gut e. V. aus Pauscha, des Kinder stärken e. V. und des Kurparkfreunde Bad Dürrenberg e. V.

Zum Abschluss der Veranstaltung wurden Ideen gesammelt, wie eine gewinnbringende regionale Kooperation von zivilgesellschaftlichen Akteuren zukünftig aussehen kann. Ein erstes Feedback der Teilnehmenden zeigte, dass neben individuellen Vereinbarungen, das Bündnis Strukturwandeln wachsen und mit weiteren Netzwerktreffen und Veranstaltungen zur Vernetzung beitragen sollte.

Vereine und Initiativen, die Interesse an einer Zusammenarbeit oder den weiteren Angeboten, wie z. B. Beratung oder Workshops des Bündnisses haben, können sich unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. melden.

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