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Veranstaltungskalender

In Sachsen-Anhalt gibt es bereits viele Initiativen, Gemeinden, Unternehmen und andere Akteure, die sich für eine nachhaltige Entwicklung einsetzen und allein oder in Kooperationen eine ökologische und solidarische Gesellschaft vorantreiben. Mit dem Kalender bieten wir eine öffentliche Plattform zur Bewerbung nachhaltiger Veranstaltungen an. Gehen Sie auf Entdeckungstour und tragen als Akteur eigene Veranstaltungen ein.

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OSTEN Festival

Datum / Uhrzeit

Samstag, 01. Juni 2024 bis
Sonntag, 16. Juni 2024

Uhr bis Uhr

Ort

Alte Feuerwache
Bunsenstraße
06766 Bitterfeld-Wolfen

Veranstalter

Kulturpark e.V.
Telefon:
E-Mail
Webseite

Kalender

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Vom 1. bis 16. Juni laden Theater, Performances, Filmen, Workshops, Gespräche und vieles mehr ein, Bitterfeld-Wolfen und „den Osten“ als Landschaft der Veränderungen für Mensch, Natur und Zusammenleben zu erforschen und zu feiern. Die alte Feuerwache in Wolfen, das Festivalzentrum, wird sich dafür in eine künstlerische Oase verwandeln.
 
Mit einem abwechslungsreichen Kultur-Programm spürt das Festival OSTEN den Transformationserfahrungen in Ostdeutschland, am Beispiel der Stadt Bitterfeld-Wolfen, künstlerisch nach. Die diesjährige Ausgabe steht unter der Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters von Bitterfeld-Wolfen Armin Schenk.  An mehreren Orten der Industriekultur zeigen Künstler:innen insgesamt 9 Theater- und Musikstücke, 15 Performances und 5 Filme, darunter 16 Premieren. Besondere Formate, wie Ausflüge an interessante Orte der Industriekultur sowie die abendliche Frage des Tages, laden ein, sich darüber hinaus regelmäßig über Erlebtes auszutauschen. 
Herzstück des Festivals wird eine Ausstellung national und international beachteter Künstler:innen und junger Kunstschaffenden, die als Parcours zwischen der ehemaligen Feuerwache, den Brachen der ehemaligen Film- und Faserfabrik, dem Industrie- und Filmmuseum sowie dem ehemaligen Kino zum Staunen und eigenständigem Erkunden einlädt. Die alte Feuerwache wird gleichzeitig Festivalzentrum. Hier können sich die Besucher:innen über alle brennenden Fragen austauschen: Was bedeutet Osten? Was ist spezifisch, was international? Was lässt sich aus den Umbrüchen für die Zukunft lernen? Mit angebauter Wasserrutsche und Pool entsteht hier aber auch eine Oase, in der man sich erfrischen und anschließend mit kühlem Kopf weiterreden kann. Mit Anbaden an der Feuerwache und einem gemeinsamen Besuch des Parcours wird das Festival am Samstag, 1. Juni, um 16 Uhr eröffnet.
 
Ein Schwerpunkt der Ausgabe liegt auf den internationalen Verbindungen der ehemaligen Filmstadt Wolfen, insbesondere nach Rochester in den USA und Schostka in der Ukraine. Die Städte sind durch eine gemeinsame Geschichte industrieller Farbfilmproduktion direkt und indirekt miteinander verbunden. „Die Umbrüche in Wolfen weisen Parallelen zu anderen Orten der Filmproduktion auf”, erklärt Anne Diestelkamp aus dem Kurationsteam. „Wir möchten den Wandel hier im internationalen Vergleich betrachten, gemeinsame Erfahrungen, aber auch radikale Unterschiede herausarbeiten.“ Am Samstag, 1. Juni, dürfen die Besucher:innen etwa auf eine Performance der ukrainischen Künstlerin Maryna Makarenko gespannt sein: Sie setzt sich mit den gesundheitlichen Folgen der Fabrikarbeit in Schostka auf den weiblichen Körper auseinander. Im Anschluss arrangieren die Künstler:innen Oscar Olivo und Amy Trompetter die industrielle Umweltverschmutzung in Rochester zu einem Puppenspiel. 
 
Einen weiteren Schwerpunkt stellt das Verhältnis von Mensch und Natur dar: Bergbau und Chemieindustrie haben die Landschaft um Bitterfeld-Wolfen stark verändert. Aus Braunkohlegruben sind inzwischen Badeseen geworden, wo einst Fabriken standen, wachsen Bäume und Sträucher, die Luft ist sauber – aber die sogenannten Ewigkeitsprobleme bleiben. „Giftige Altlasten gefährden unsere Umwelt für Jahrhunderte“, erklärt Kurator Christian Tschirner. „Wir erforschen künstlerisch, was das für die Menschen in der Region bedeutet und wie verschiedene Generationen damit umgehen.“ So erinnert am Samstag, 8. Juni, etwa eine geführte und kommentierte Fahrradtour auf der historischen Route an eine der ersten Umweltdemonstrationen der DDR: Organisiert vom damaligen Kreisjugendpfarrer fand 1984, vor genau 40 Jahren, ein Protestmarsch von Bitterfeld nach Wolfen statt. Kurz vor Ankunft im Festivalzentrum wird die Fahrradtour Teil der großen Puppen-Parade ALLEE DER TAUSEND DÜFTE, die an die Gerüche der Industrie erinnert und die Rückkehr der Natur feiert.
 
Der dritte Schwerpunkt stellt die Frage nach der Zukunft: Was kommt eigentlich nach der Industrie? „Bitterfeld-Wolfen war in der Vergangenheit immer auch ein Ort starker Transformation. Das bietet viele Möglichkeiten, über die Zukunft nachzudenken”, erklärt Martin Naundorf aus dem Kurationsteam. „Mithilfe der Kunst möchten wir darüber ins Gespräch kommen, welche Vorstellungen wir gemeinsam entwickeln und wie wir diese gestalten können.“ In Lectures, Spaziergängen und Workshops werfen etwa internationale Künstler:innen der Bauhaus Study Rooms der Stiftung Bauhaus Dessau am letzten Festivalwochenende vom 14. bis 16. Juni einen Blick in die Welt von morgen. Besucher:innen sind zum Beispiel eingeladen, mehr über Lithium als zukünftiger Energielieferant zu erfahren oder Ziegelsteine aus Industriestaub zu pressen.
Im Sinne des „Bitterfelder Wegs“ lädt das Festival wieder zum Mit- und Selbermachen ein. Der Gedanke der Begegnung kommt insbesondere in längerfristig angelegten, partizipativen Projekten mit regionalen und überregionalen Akteur:innen zum Tragen.

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