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The Corporation

Dokumentarfilm CAN 2003, 144 min
Regie: Mark Achbar, Jennifer Abbott

“The Corporation ist ein überraschend rationaler und intelligenter Angriff auf die wichtigste Institution des Kapitalismus“, schreibt das als sehr wirtschaftsfreundlich bekannte Magazin The Economist.

Der Film beruht auf dem gleichnamigen Buch des Harvardabsolventen Joel Bakan. Dieser vertritt darin den originellen Ansatz, dass eine Corporation als psychopatische Persönlichkeit definiert werden kann.Bakans globalisierungskritisches Psychogramm hat die US-amerikanische Rechtsprechung zur Grundlage, die eine Corporation juristisch als Individuum einstuft.

Für den Film haben Achbar und Abbott über sechs Jahre lang recherchiert und mehr als 70 Manager und Akademiker interviewt. Die Aussagen von mehr als 40 Personen werden im Film gegenübergestellt und die Thesen im Off-Kommentar skizziert. Die Gesprächspartner wurden dabei von den Regisseuren nicht unter Druck gesetzt und durften ihre Aussagen wiederholen, falls sie mit der vorherigen Aufzeichnung nicht zufrieden waren.

Achbar und Abbott stellen die Position heraus, dass die Entwicklung zu unverantwortlichen Verhalten, das der Film dokumentiert, durch die Ablösung des persönlich für sein Unternehmen haftenden Unternehmers durch die anonyme Kapitalgesellschaft, bei der niemand mehr wirklich für deren Handeln als Ganzes haftbar ist, eingeleitet wurde.

Das Unternehmen, so die Filmemacher, sei die beherrschende Organisationsform der Neuzeit und habe in den vergangenen hundert Jahren eine Machtposition erreicht, die in früheren Zeiten bestenfalls die Kirche oder die Kommunistische Partei inne hatten. Es verletzt mit schöner Regelmäßigkeit ethische und rechtliche Normen. Empfindet dabei aber weder Schuld noch Reue und ist gleichzeitig in der Lage, dem Rest der Welt Verantwortungsbewusstsein und Mitgefühl vorzutäuschen. Es habe eine Rechtspersönlichkeit, aber keinerlei staatsbürgerliche Verpflichtungen. Weil es nur nach Profit strebe und sich nicht um die Folgen seiner Handlungen kümmere, entfalte es eine zerstörerische Kraft.

Den Filmemachern geht es nicht zuletzt um Aufklärung, da den meisten Menschen nicht bewusst sei, dass die unkontrollierte Ausbreitung großer Konzerne Demokratie, Meinungsfreiheit und Menschenrechte gefährde.

Da der Jurist Bakan nicht daran glaubt, dass einzelne Personen große Konzerne in verantwortungsbewusste, soziale Organisationen verwandeln können – die rein am Profit orientierte Struktur lasse das nicht zu –, ruft der Film am Ende, unter Mitwirkung einiger Befragter, zum politisch motivierten, moralischen Handeln auf.

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